An wen muss ich mich wenden, wenn ich für einen Angehörigen die Krankensalbung möchte?
Immer an den Ortspfarrer, den Krankenhausseelsorger oder einen anderen Priester,
der vielleicht zu dem Kranken eine besondere Beziehung hat oder
den man selbst sehr gut kennt.
Wichtig: Ärzte oder Krankenpflegepersonal dürfen von sich aus den Priester
nicht zur Krankensalbung rufen.
Ratsam ist es deshalb, einen schriftlichen Vermerk in der Brieftasche
oder bei den Krankenunterlagen zu hinterlegen: "Im Ernstfall bitte einen katholischen Priester rufen."
Muss das Zimmer für die Krankensalbung besonders geschmückt werden?
Nein, das ist nicht nötig.
Denn der Krankenhausseelsorger oder Ortspfarrer bringt alle
nötigen Utensilien mit: Weihwasser, Krankenöl, Watte, Kerze und ein kleines Kreuz. Schön wäre es,
wenn Angehörige ein kleines weißes Tischtuch und einen Blumenstrauß mitbringen.
Mit welchem Öl wird der Kranke gesalbt?
Das Krankenöl besteht aus Olivenöl und Rosenöl.
Es ist nicht nur ein Heilmittel, sondern auch Symbol für Reinheit.
Das für die Krankensalbung bestimmte Öl wird vom Bischof bei der Chrisam-Messe
(zumeist am Gründonnerstag) geweiht und dann in die Pfarreien gebracht.
Wer darf das Sakrament der Krankensalbung spenden?
Nur ein Priester, denn dessen Vollmacht ist auch für die Vergebung
der Sünden notwendig – wie beim Sakrament der Buße.
Wie läuft die Krankensalbung ab?
Sie besteht aus drei Teilen: der Eröffnung, dem Wortgottesdienst und der Feier der Salbung.
Nach der Begrüßung spricht der Priester das Eröffnungsgebet.
Es folgt die Beichte oder das Schuldbekenntnis.
Im anschließenden Wortgottesdienst wird ein Text aus dem Evangelium vorgelesen und so ausgelegt,
dass der Kranke sich angesprochen fühlt. Die Feier der Salbung wird durch Fürbitten eröffnet.
Danach legt der Priester dem Kranken schweigend im Gebet die Hände auf den Kopf.
Die Wärme, die von den Händen ausgeht, schafft eine wohltuende Atmosphäre,
die den Kranken die Nähe Gottes spüren lässt.
Manche Priester ermutigen Angehörige, dem Kranken gemeinsam mit ihm die Hände
aufzulegen – auf den Kopf, auf Schultern oder Händen.
Die Liebe und Fürsorge und das Gebet der Angehörigen und Freunde
durchströmen sozusagen den Leib des Kranken und sollen ihm Kraft schenken.
Nach dem Dankgebet über das Öl, in dem der Priester Gott für sein heilendes
Wirken in Jesus Christus und dem Heiligen Geist preist,
wird die Stirn des Kranken mit folgenden Worten
gesalbt: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen,
er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Amen."
Es folgt die Salbung der Innenflächen der Hände mit den Worten: "Der Herr, der dich von Sünden befreit,
rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen."
Ein Gebet nach der Salbung und das Vaterunser beenden die Feier.
Falls der Kranke dies möchte, spendet der Priester die Krankenkommunion.
Die Feier endet – ob mit oder ohne Kommunion – mit dem Segen des Priesters.
Wird die Krankensalbung nur bei unmittelbarer Lebensgefahr gespendet?
Nein, sie kann im Verlauf der Krankheit auch wiederholt werden,
etwa wenn sich der Zustand des Kranken verschlimmert.
Auch vor Operationen und bei psychischen Erkrankungen,
etwa Depressionen, kann der Priester das Sakrament der Krankensalbung spenden.
Können auch Angehörige den Kranken salben?
Das Sakrament der Krankensalbung darf nur der Priester spenden.
Selbstverständlich können Angehörige den Kranken mit Ölen einreiben und ihn segnen.
Was bedeutet Wegzehrung?
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird damit das eigentliche Sterbesakrament bezeichnet.
Dabei empfängt der Sterbende zum letzten Mal die heilige Kommunion.
Diese kann auch eine Kommunionhelferin oder ein –helfer spenden.
Wird bei Krankengottesdiensten automatisch die Krankensalbung gespendet?
Nein, es gibt auch Segnungsgottesdienste für Kranke ohne Salbung.
Bei einem Gottesdienst mit Krankensalbung empfiehlt sich eine Anmeldung,
damit der Priester bei einer größeren Anzahl von Kranken eventuell einen
zweiten Kollegen dazu holen kann.
Quelle: katholisch.de, von Margret Nußbaum